Die Visualisierung und Analyse von Raummustern gewinnt vor dem Hintergrund zunehmender demographischer und ökonomischer Wanderungs- und Konzentrationsprozesse in Städten und Regionen an Bedeutung. Nur mit detaillierten Kenntnissen zum Wanderungsgeschehen lässt sich zeitnah politisch und planerisch auf neue Entwicklungen reagieren. Dazu soll das digitale Werkzeug hin&weg, das Experten derzeit am Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) entwickeln, eine wesentliche analytische Hilfe für Städtestatistiker, Stadtplaner und Stadtforscher bieten.
Mit hin&weg lassen sich seit 2004 statistische Wanderungsdaten per Mausklick veranschaulichen. Das Tool unterstützt planerische Entscheidungsprozesse in unterschiedlichsten Anwendungsbereichen (wie etwa Schulplanung, Erschließung neuer Wohngebiete oder Transport) auf Grundlage der Daten für innerstädtische Bewegungen, Stadt-Umland Wanderungen und Pendlerverflechtungen.
Im direkten Austausch mit Städtevertretern wird hin&weg derzeit in einer neuen Projektphase, bis Mai 2021 überarbeitet und für neue Nutzergruppen geöffnet. Die nächste Generation des Tools soll neue Möglichkeiten der Analyse und Visualisierung städtischer und regionaler Bevölkerungsdaten bieten und zusätzliche Statistikformate verarbeiten können. Vor allem soll die Bedienung noch einfacher werden, um auch Bürgern den Zugang zu den Informationen zu erleichtern.
Die Weiterentwicklung von hin&weg wird von der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Leibniz-Wettbewerbsverfahrens, über das Förderprogramm „Leibniz-Transfer“ für den Zeitraum von drei Jahren (Mai 2018 – Mai 2021) finanziert. Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Francis Harvey vom Leibniz-Institut für Länderkunde. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Urbanistik und der Softwareentwickler von Delphi durchgeführt.