Leipzig/Berlin, 7. Juni 2019. Experten des Leibniz-Instituts für Länderkunde und des Deutschen Instituts für Urbanistik erhalten Unterstützung für die Neugestaltung des am IfL entwickelten Tools „hin&weg“ zur Analyse und Visualisierung kleinräumiger Bevölkerungsbewegungen. Das Projektteam beider Einrichtungen hat sich mit Vertreterinnen und Vertretern einschlägiger kommunaler und wissenschaftlicher Einrichtungen getroffen, um Anregungen zu ersten Zwischenergebnissen zu erhalten und die strategische Ausrichtung des Projekts zu beraten.
Um nachhaltig und bedarfsgerecht planen zu können, sind Städte auf detailliertes Wissen über aktuelle und zu erwartende Bevölkerungsbewegungen angewiesen. Fachleute des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) und des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) arbeiten deshalb an einer grundlegenden Überarbeitung des 2004 am IfL entwickelten digitalen Tools „hin&weg“ zur Analyse und Visualisierung sozialräumlicher Veränderungen in Kommunen und Stadt-Umland-Regionen. Grundlage hierfür sind sogenannte Bewegungsdaten, die aus Pendler- und Umzugsstatistiken gewonnen werden. Das neue Tool soll Stadtverwaltungen erlauben, kleinräumige Bewegungsdaten so aufzubereiten, dass sie sich ohne aufwändige Statistikauswertungen jederzeit einen Überblick über aktuelle Entwicklungen verschaffen und geeignete planerische Maßnahmen treffen können.
Um die passgenaue Weiterentwicklung und Implementierung von hin&weg in den Pilotkommunen aktiv zu unterstützen, ist am 7. Juni 2019 der für diese Aufgabe berufene Projektbeirat mit dem Projektteam zu einer ersten gemeinsamen Sitzung zusammengekommen. Vertreten waren der Deutsche Landkreistag (DLT), das Statistische Bundesamt (destatis), der Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen (StGB), das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung, das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und die Bertelsmann Stiftung. Im Mittelpunkt der Beiratssitzung standen die kommunalgerechte Entwicklung und die nachhaltige, dauerhafte Bereitstellung von hin&weg, sowie datenschutzrechtliche Bedingungen im Zusammenhang mit der geplanten Public-Version.
In den Diskussionen wurde deutlich, dass eine schnelle und illustrative Verarbeitung von Bewegungsdaten, wie sie mit hin&weg möglich werden soll, sowohl für die Forschung als auch für die kommunale Praxis von großem Interesse ist. Zusätzlich zu den von dem Projektteam identifizierten Anwendungsfeldern für verschiedene Stadt-Monitorings sehen Beiratsmitglieder großes Potenzial darin, hin&weg bei der Kreisentwicklungsplanung und bei der Erarbeitung von Nahverkehrsplänen einzusetzen. Als innovativ bewertete der Beirat die Flexibilität von hin&weg bei der Auswahl unterschiedlicher Raumeinheiten – von der Blockseite als kleinster, bis zur gesamten Kommune als größter Raumeinheit.
Das Projektteam wird die Ergebnisse der Beiratssitzung in die Weiterentwicklung des Tools einfließen lassen und im November 2019 im Rahmen des nächsten Workshops mit den Pilotkommunen weiter bearbeiten.